Die Brennweite eines optischen Systems (Objektiv) läßt sich wie folgt definieren.
Alle, parallel zur optischen Achse einfallenden Lichtstrahlen, werden zur optischen Achse hin zu einen
Brennpunkt auf der optischen Achse gebrochen.
Der Abstand zwischen Brennpunkt und Mitte des optischen Systems ist die Brennweite.
Lichtstrahlen, die mit der optischen Achse einfallen, werden nicht gebrochen.
Die Brennweite hat immer das Aufnahmeformat als Bezugsgröße. Ein Normalbrennweite im Kleinbildformat
ist 50 mm. In der digitalen Welt der Fotografie gibt es unterschiedlich große Aufnahmeformate.
So kommt es bei einigen Spiegelreflexkameras zu einer Verlängerung der Brennweit beim Nutzen von
Wechselobjektiven der analogen Kamera. Spitzenmodelle mit Aufnahmechips, entsprechend dem
Kleinbildformat, sind ohne Brennweitenabweichung nutzbar.
Der Bildwinkel ist das Sichtfeld eines Aufnahmeobjektivs. Dieser Winkel ist von der Brennweite
abhängig. Da in der Digitalfotografie die Formate leicht abweichen, kann man, sich am altherkömmlichen
Kleinbildformat orientiert, folgende Feststellung treffen:
- Weitwinkelobjektiv ab 65º aufwärts
- Normalobjektive 50 bis 70º
- Teleobjektive von 40º abwärts.
Durch den Bildwinkel kommt es zu unterschiedlichen Abbildungsgrößen bei gleichem Abstand zum Motiv
und verschiedenen Brennweiten.
Die Lichtstärke ist das Maß für die Menge an Licht, welche vom Objektiv auf die Aufnahmefläche
durchgelassen wird.
Es wird als Verhältnis zwischen der größten wirksamen Öffnung und der Brennweite angegeben.
Dieses Verhältnis entspricht der größt möglichen
Blendenöffnung. Je mehr Licht ein Objektiv hindurch lässt, umso teurer ist es auch.
Eigentlich werden nur die Punkte des Motivs scharf abgebildet, auf die das Objektiv gegenstandsseitig scharf gestellt wurde.
Je kurzer die Einstellentfernung je größer werden die Schärfeunterschiede.
Nun gibt es einen zulässigen Zerstreuungskreis, welcher durch das psychologische Auflösungsvermögen des menschlichen
Auges festgelegt wurde. Das menschliche Auge empfindet einen Punkt bis 0,1 mm bei einem Betrachtungsabstand
von 30 cm als scharf. Das hieß für das Kleinbildformat einen zulässigen Zerstreuungskreis
von 0,03 mm. Dadurch ergibt sich für das Auge, das alle Punkt kleiner als 0,1 mm vor und hinter der Einstellebene
als scharf empfunden werden. Mit diesen Zahlen wird auch gerechnet, wenn an den Objektiven die
Schärfentiefeskalen angegeben werden.
In diesem Zusammenhang ist die Schärfentiefe zu sehen. Sie hängt von vier Faktoren ab:
- der Brennweite
- der Blende
- der Aufnahmeentfernung
- des zulässingen Zerstreuungskreises.
Die Kenntnis über die Ausbreitung der Schärfentiefe ist für die Praxis wichtig. Man davon ausgehen,
dass sich Schärfentiefe von der Einstellebene 1/3 nach vorn und 2/3 nach hinten ausbreitet.
Nun ist bei großen Blendenwerten, d.h. kleine Blendenöffnungen, vorsicht geboten. Es kommt bei intensiv strahlenden
Motiven zu Beugungsunschärfen. Hier spricht man von kritischen Blenden. Eine Faustregel
besagt, dass die optimalen Blendenöffnungen 2 bis 3 Blenden von der maximalen Öffnung liegen. Dies
wäre im der angenommenden Kleinbildtechnik Blende 5,6 oder 8.